Alexius Meinong: Zeittafel
1853
Am 17. Juli wird Alexius Meinong, Ritter von Handschuchsheim, als jüngstes von sechs Kindern des k. k. Generalmajors Anton Meinong und seiner Frau Wilhelmine, geb. Sófalvi, in Lemberg (Galizien) geboren.
1862
Bis 1868 Privatschüler in Wien.
1868
Bis 1870 öffentlicher Schüler des Wiener Akademischen Gymnasiums.
Mitglied des Lieder-Vereins.
1870
Bis 1874 Studium der Geschichte und deutschen Philologie in Wien.
1873
Bis 1874 hört M. nationalökonomische Vorlesungen bei Carl Menger.
M. wird Mitglied der akademischen Burschenschaft „Rugia“.
1874
Promotion mit einer Arbeit über Arnold von Brescia. Bis SS 1875 Hörer der juristischen Fakultät der Universität Wien.
1875
WS bis SS 1877 Studium der Philosophie bei Franz Brentano und B. Zimmermann in Wien.
3. Januar: M. wird von der „Rugia“ zum Ehrenburschen ernannt.
1877
Beginn des Briefwechsels mit dem Musikwissenschaftler G. Adler aus Wien.
1878
Habilitation mit der Abhandlung „Hume-Studien I: Zur Geschichte und Kritik des modernen Nominalismus“ bei Brentano.
Bis SS 1882 Privatdozent der Philosophie an der Universität Wien.
M. beginnt mit der Durchführung von Seminarübungen in der von ihm begründeten Philosophischen Societät.
Christian von Ehrenfels, Alois Höfler und Anton Oelzelt-Newin werden M.s Schüler.
1880
Erstes Kolleg mit Demonstrationsversuchen über Psychologie in Wien.
Im WS nimmt M. gemeinsam mit G. Adler an einem Seminar zur Geschichte der Musikwissenschaft an den österreichischen Universitäten teil.
1882
Herbst: M. wird Extraordnarius für Philosophie an der Universität Graz. Er wohnt mit seiner Mutter in der Heinrichstraße 21.
Durchführung seminarartiger Übungen („philosophische Societät“) die M. bereits in Wien begonnen hatte.
1883
Bis 1885: Verkehr mit der deutsch-nationalen Burschenschaft „Arminia“.
M. ist fast nahezu erblindet und erhält von Thomas Garrigue Masaryk, dem späteren Präsidenten der Tschechoslowakei, eine Schreibmaschine zur Erledigung seiner schriftlichen Ausarbeitungen.
1885
M. wird Mitglied des Deutschen Nationalvereins.
Christian v. Ehrenfels promoviert bei M.
1886
Im WS 1886/87 beginnt M. als erster in Österreich experimentalpsychologische Übungen aus eigenen und gespendeten Mitteln durchzuführen.
Alois Höfler promoviert bei M.
Bis SS 1887 hält sich Höfler bei M. in Graz auf, um mit diesem über den Entwurf seiner „Logik“ und „Psychologie“ für Gymnasien zu diskutieren, und hört ebenda Vorlesungen über Ethik.
Die Grazer Philosophische Fakultät schlägt dem Ministerium M.s Beförderung zum Ordinarius vor.
1888
M. wird Mitglied der Philosophischen Gesellschaft der Universität Wien.
Habilitation von Anton Oelzelt-Newin, der aus formellen Gründen die Bestätigung durch die Unterrichtsbehörde versagt bleibt.
Zunehmende Verschlechterung der Beziehungen zu Brentano, die in den folgenden Jahren völlig abgebrochen werden.
1889
Abbruch der experimentalpsychologischen Übungen wegen ungenügender Unterstützung durch das Kultusministerium.
Anfang März: M. wird Ordinarius für Philosophie in Graz.
Ostern: Verlobung mit der Buchhändlerstochter Dorothea Carolina Friederike Buchholz aus Troppau (Schlesien). 14. Oktober: M. heiratet D. C. F. Buchholz und zieht in die Heinrichstraße 7.
1891
Beginn der Korrespondenz mit Edmund Husserl.
1892
15. November: Sohn Ernst wird geboren.
1893
Oktober: Wiederaufnahme des Betriebes der Experimentalpsychologie. Oelzelt-Newin stellt dafür eine Kollektion psychologischer Instrumente zur Verfügung.
1894
Herbst: M. gründet das erste experimentalpsychologische Laboratorium Österreichs.
Erlaß des Ministeriums zur Durchführung seminarartiger Übungen.
1895
Oelzelt-Newin schenkt dem Laboratorium seine Sammlung psychologischer Instrumente.
1896
Ernst Mach schlägt M. für eine Philosophieprofessur in Wien vor.
Stephan Witasek promoviert bei M.
Einladung zum Psychologiekongreß in München.
1897
1. September: Gründung des Philosophischen Seminars.
1898
M. erhält einen Ruf für Philosophie an die Universität Kiel, den er ablehnt.
1899
Witasek habilitiert sich bei M.
M. hält gemeinsam mit Witasek experimentalpsychologische Übungen ab.
1901
Promotion von Vittori Benussi bei M.
1902
Seit dem 30. Bd. der „Zeitschrift für Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane. I. Abteilung. Zeitschrift für Psychologie“ ist M. deren Mitherausgeber.
M. sendet Husserl sein Buch „Über Annahmen“, das den Anlaß zum Abbruch der Beziehungen zwischen beiden bildet.
1903
Promotion von Ernst Mally bei M.
1904
Einladung zum Kongreß für experimentelle Psychologie in Giessen.
Mitglied der „Gesellschaft für experimentelle Psychologie“.
Mitglied der „Kant-Gesellschaft“.
Kazimierz Twardowski hält sich in Graz auf und nimmt bei M. an dessen Seminaren für Vorgeschrittene teil.
M. lernt den Physiker Hans Benndorf kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbindet.
1905
Benussi habilitiert sich bei M.
1906
Meinong wird korrespondierendes Mitglied der „k.k. Akademie der Wissenschaften“ (in Wien).
1907
Gemeinsam mit Dilthey und Riehl Ehrenpräsident der „Berliner Philosophischen Gesellschaft“. Bereits im Februar desselben Jahres tritt M. zurück.
1908
August: Umzug von der Heinrichstraße 7 in die Hilgergasse 3.
J. Łukasiewicz ist für ein Semester Hörer bei M.
1909
Einladung von Franz Hillebrand zum Psychologiekongreß nach Innsbruck.
1910
Bis Sommer 1911 hält sich der amerikanische Werttheoretiker D. Fisher bei M. auf und nimmt an dessen Seminaren für Vorgeschrittene teil.
1911
Einladung der ethischen Sektion zum 4. Internationalen Philosophenkongreß in Bologna. Thema des geplanten Vortrags: „Für die Psychologie und gegen den Psychologismus in der allgemeinen Werttheorie“.
Anfang März: Einladung von R. Stout an die Universität St. Andrews / Schottland.
1913
Mally habilitiert sich bei M.
1914
M. erhält einen Ruf an die Wiener Universität, den er ablehnt. Im selben Jahr wird er wirkliches Mitglied der österreichischen Akademie der Wissenschaften.
M. übergibt Witasek die Leitung des psychologischen Laboratoriums.
1915
Nach dem Tod von Witasek stirbt und übernimmt M. wieder die Leitung des psychologischen Laboratoriums.
1916
7. Februar: Ernennung zum Hofrat.
1917
France Veber promoviert bei M.
M. schlägt Benussi zum Professor für experimentelle Psychologie in Graz vor. Dieser Vorschlag wird durch das Ministerium nicht bestätigt.
1920
Gründung der Grazer „Philosophischen Gesellschaft“, deren Ehrenvorsitz M. innehat.
27. November: M. stirbt in Graz und wird am 30. November auf dem St.-Leonhard-Friedhof in Graz beigesetzt.