Vittorio Benussi
17.1.1878 (Triest) – 24.11.1927 (Padua)
Benussi studierte von 1896 bis 1901 in Graz Philosophie (das Wintersemester 1898/99 in Rom); promovierte 1901 bei Meinong mit der Arbeit "Über die Zöllnersche Figur. Eine experimentalpsychologische Untersuchung"; habilitierte sich 1905 mit dem Thema "Zur Psychologie des Gestalterfassens. Die Müller-Lyersche Figur"; 1907 Heirat mit Wilhelmine von Liel; Bibliothekar an der Universitätsbibliothek in Graz von 1901 bis 1918; 1915 Nachfolger Witaseks als Leiter des Psychologischen Laboratoriums; erhielt 1918 einen Lehrauftrag für Experimentalpsychologie an der Grazer Universität; Übersiedlung nach Italien im November 1918, Ernennung zum ordentlichen Universitätsprofessor an der Universität Padua 1922. Der ausgezeichnete Experimentalpsychologe B. wird als der Empiriker der Grazer Schule eingestuft. Herausragend sind seine Arbeiten zur Phänomenologie der Wahrnehmung und hier wiederum seine Untersuchungen der Sinnestäuschungen. Erwähnenswert ist auch seine Pionierarbeit auf dem Gebiet der forensischen Psychologie, die zur Entwicklung des Lügendetektors beitrug.
Werkauswahl
Psychologie der Zeitauffassung (1913)
"Die Atmungssymptome der Lüge", in: Archiv für die gesamte Psychologie, 31, S. 244-273 (1914)
"Über Scheinbewegungskombination", in: Archiv für die gesamte Psychologie, 37, S. 233-282 (1918)
Zur experimentellen Grundlegung hypnosuggestiver Methoden psychischer Analyse", in: Psychologische Forschung, 9, S. 197-274 (1927)
Suggestione e psicanalisi (posthum, 1932).
Der Nachlaß von Benussi befindet sich am Institut für Psychologie der Universität Mailand.